Ein Besuch auf Borkum lohnt sich

Borkum ist die westlichste und mit knapp 31 Quadratkilometern größte der Ostfriesischen Inseln. Teile der Insel und das angrenzende Watt gehören zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer.

Borkum ist Teil der Ostfriesischen Inseln. Als westlichstes Eiland der Inselkette liegt Borkum zwischen den beiden Mündungsarmen der Ems. Insgesamt ist die Insel 31 Quadratkilometer groß, zehn Kilometer lang und maximal sieben Kilometer breit.

Östlich sind Juist, Memmert, Brauer- und Kachelotplate, auf der westlichen Seite das zu den westfriesischen Inseln gehörende niederländische Rottumeroog die Nachbarinseln. Zwischen Borkum und Rottumeroog verläuft das Emsfahrwasser.

Die Entfernung zur niederländischen Küste beträgt etwa zwölf Kilometer. Bis zum deutschen Festland sind es circa 20 Kilometer. Die Stadt Borkum hat ungefähr 5200 Einwohner und ist die am weitesten westlich liegende Stadt in Niedersachsen.

Karte_Insel_Borkum

Quelle : Wikipedia

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Tourismus auf Borkum - Tipps für unvergessliche Tage am Meer

Walfangzäune und Seehundbänke, Naturschutzgebiete und Inselwäldchen: Wer auf der Insel Borkum auf Entdeckungstour geht, rutscht von einem Abenteuer ins nächste – zu Fuß, auf dem Fahrrad oder mit der Inselbahn.

Strände auf Borkum

Sonnenbaden, Spaziergänge oder Seeluft schnuppern: Im Urlaub auf Borkum ist schnell klar, dass die Waterkant der Hauptdarsteller hier ist. Die Insel ist bekannt für breite, lange Strände und das besondere Klima. 

Seit über 150 Jahren ist Borkum ein staatlich anerkanntes Nordseeheilbad. Das Besondere ist das pollenarme Hochseeklima, das Borkum zur ersten allergikerfreundlichen Insel Europas macht. Insgesamt gibt es 26 Kilometer zusammenhängenden Strand auf der größten Ostfriesischen Insel.

Straende auf Borkum
Auf Borkum gibt es 26 Kilometer zusammenhängenden Strand. Foto: Borkum Tourismus / Torsten Dachwitz

Seehundbänke auf Borkum

Sie sind bis zu 250 Kilogramm schwer und räkeln sich vor der Küste von Borkum: Rund 1200 Robben und Seehunde lassen sich regelmäßig am westlichen Strand auf Borkum auf der Seehundbank Hohes Riff nieder. Die Sandbank kommt zumeist nur bei Niedrigwasser zum Vorschein und ist für die Tiere quasi eine Bleibe auf Zeit.

Wer die Seehunde im Wattenmeer vor Borkum aus der Nähe bestaunen will, macht das am besten bei einer geführten Strandwanderung zur Seehundbank. Die Tour wird vom Nationalparkschiff Borkumriff angeboten. Unterwegs geht es nicht nur um Robben und Seehunde, sondern auch um das Unesco-Weltnaturerbe Wattenmeer.

Am westlichen Strand auf Borkum lassen sich oft Seehunde nieder. Foto: imago images/Nordphoto

Promenade von Borkum

Wie in vielen Seebädern ist die Promenade das Herz der Insel. Diese erstreckt sich über vier Kilometer zwischen dem Café Seeblick und dem Restaurant Heimliche Liebe. An der Promenade reihen sich Cafés und Restaurants aneinander, in denen du mit Meerblick deinen Kaffee schlürfen oder in dein Fischbrötchen beißen kannst. Berühmt auf Borkum sind die Milchbuden: Seit mehr als 100 Jahren sind die kleinen Restaurants am Hauptstrand Tradition.

Abseits der Promenade spielt sich das Leben in der Franz-Habich-Straße und den umliegenden Seitenstraßen ab mit vielen Souvenirläden und Restaurants. Als Klassiker gilt der frische Fisch im Knurrhahn. Einen wechselnden Mittagstisch und vegane Gerichte bekommst du im Lütje Toornkieker. Blickfang der Promenade ist der Musikpavillon, aus dem seit über 100 Jahren Musik ertönt.

Hauptstrand und Promenade im Abendlicht auf der Nordsee Insel Borkum. Foto: imago images/Karo

Leuchttürme auf Borkum

Drei Leuchttürme prägen die Kulisse von Borkum: der Alte Leuchtturm, der Neue Leuchtturm und der Elektrische Leuchtturm. Der Alte Leuchtturm ist der älteste Leuchtturm und zugleich das älteste Bauwerk aller Ostfriesischen Inseln. Er thront über dem Walfängerfriedhof, wurde im Jahr 1817 errichtet und war ursprünglich ein Kirchturm. Der neue Leuchtturm stammt aus dem Jahr 1879, ist 60,3 Meter hoch und steht mitten in der Stadt, 308 Stufen führen hinauf zur Besucherplattform, von der du einen tollen Rundumblick über die Insel und das Meer hast. Der dritte im Bunde – der sogenannte Elektrische Leuchtturm – steht am Südstrand und stammt aus dem Jahr 1891. Er hat das typische rot-weiß geringelte Aussehen. Früher sollte er die Nachtschifffahrt im Bereich der Emsmündung sicherer machen, heute ist er nicht mehr in Betrieb.
Leuchtuerme auf Borkum
Auf Borkum gibt es insgesamt drei Leuchttürme. Foto: imago images/CHROMORANGE

Drinkeldodenkarkhof auf Borkum

Was wie ein Zungenbrecher klingt, ist eine besondere Sehenswürdigkeit auf Borkum: Der Drinkeldodenkarkhof ist ein „Friedhof für Ertrunkene“. Hier wurden einst die Leichen begraben, die in Borkum an Land gespült wurden.
 
Der Name dieses Friedhofs erklärt sich daher, dass die meisten Opfer nicht mehr zu identifizieren waren und nicht in ihrer Heimat bestattet werden konnten. Zwar wurde der Friedhof im frühen 20. Jahrhundert eingeebnet, heute gibt es aber an seiner Stelle ein Denkmal, das an die Ruhestätte erinnert.
Der Drinkeldodenkarkhof ist ein „Friedhof für Ertrunkene“. Foto: imago images/Jochen Tack

Walfangzaun auf Borkum

Einst war Holz auf den Nordseeinseln ein seltenes Gut. Wollte man einen Zaun bauen, der im rauen Nordseeklima sehr wichtig ist, damit Wind und Wetter nicht die Gärten schädigen, musste man kreativ sein. So entstand damals die Idee, statt Holz Knochen von Walen zu verwenden. Da im 17. und 18. Jahrhundert der Walfang ein typischer Beruf war, wurden aus Knochen und Kinnladen von Walen Zäune gebaut.

In der Wilhelm-Bakker-Straße kann man heute noch erkennen, wie früher die Zäune auf Borkum ausgesehen haben: Hier befinden sich die beiden einzigen noch verbliebenen Zäune aus Kieferknochen von Grönlandwalen und es gibt auch Infos zum „Wal-Pfad“. Dieser besteht aus neun verschiedenen Schildern, die auf ganz Borkum verteilt sind und über verschiedene Walarten informieren.

Im Heimatmuseum lernt man viel über die Inselgeschichte Borkums. Foto: imago images/BRIGANI-ART

Heimatmuseum auf Borkum

Um noch mehr Geschichte von Borkum zu erfahren, lohnt sich der Besuch im Heimatmuseum Dykhus. Das „Deichhaus“ liegt nur wenige Meter vom Alten Leuchtturm entfernt auf einer Warft am Fuße des ersten Deiches, der auf Borkum errichtet wurde.

Im Museum dreht sich vieles um den Walfang von einst, aber auch um die Lebenswelt der alten Insulaner und 300 Jahre maritime Geschichte. Besonders spannend ist das 15 Meter lange Skelett eines 35 Tonnen schweren Pottwals, der 1998 an der schleswig-holsteinischen Küste gestrandet ist.

Im Heimatmuseum lernt man viel über die Inselgeschichte Borkums. Foto: imago images/BRIGANI-ART

Kleinbahn auf Borkum

Wer auf Borkum von A nach B kommen will, kann die Borkumer Kleinbahn nehmen: Die älteste deutsche Inselbahn ist eine Schmalspurbahn mit einer Spurweite von 900 Millimetern und tuckert vom Fähranleger bis zum Bahnhof. Praktisch: Der Fahrplan der Inselbahn richtet sich nach den Abfahrt- und Ankunftszeiten der Fähre.

Ursprünglich wurde die Bahn 1879 als Pferdebahn errichtet, um das Baumaterial für den Bau des Neuen Leuchtturms von der Entladestelle der Schiffe an der Ostseite der Insel zur Baustelle an der Westseite der Insel zu bringen. Heute sind nur noch 7,5 Kilometer Strecke von der früheren Pferdebahn aus dem 19. Jahrhundert übrig.

Die Borkumer Kleinbahn verbindet den Fährhafen mit dem Inselbahnhof. Foto: imago images/Jochen Tack

Nationalparkschiff auf Borkum

Jahrzehntelang dienten Feuerschiffe als eine Art schwimmende Leuchttürme, um Schiffe frühzeitig vor gefährlichen Sandbänken und Untiefen zu warnen. Bei Borkum lag früher die „Borkumriff“ 30 Kilometer nordwestlich der Insel vor Anker. 1988 endete die Ära der deutschen Feuerschiffe, 1989 wurde die „Borkumriff“ als Nationalparkschiff in Betrieb genommen – und ist heute ein Informationszentrum und ein Museumsschiff.

Der Besuch lohnt sich: Bei einer Führung geben Mitglieder der alten Besatzung Einblicke in die Arbeit auf dem Schiff, es gibt Ausstellungen zu den Themen „Nationalpark Wattenmeer“ und „Nordseeschutz“ und naturkundliche Veranstaltungen auf dem Schiff oder in der Natur.

Die „Borkumriff“ ist ein Informationszentrum und Museumsschiff. Foto: Imago

Hooge Hörn auf Borkum

Das Naturschutzgebiet Hooge Hörn liegt im Ostland und somit im naturbelassenen Teil von Borkum. Der Name bedeutet „erhöht liegende Ecke“. Das Hooge Hörn ist ein traumhaftes Ziel für Spaziergänge. Am östlichsten Punkt der Insel leben zahlreiche Rast- und Brutvögel. Vom Café Ostland geht es bis zum Ende des befestigten Fahrradweges und von dort aus drei Kilometer durch Salzwiesen und das Watt.

Unbedingt bei den Aussichtsdünen stoppen: Auf Borkum gibt es vier Aussichtsdünen, im Ostland ist die sieben Meter hohe Ostdüne, auch Steernklippdüne genannt, ein tolles Ausflugsziel. Von hier kannst du zu den Nachbarinseln Memmert, Juist und Norderney gucken.

Am östlichsten Punkt der Insel leben zahlreiche Rast- und Brutvögel. Foto: imago/blickwinkel

Greune Stee auf Borkum

Wer mal eine Abwechslung zu Strand und Dünen sucht, sollte sich auf zur Greune Stee im Süden machen: Die „grüne Stelle“ ist das größte Inselwäldchen auf Borkum. Denn die Dünenlandschaft der Insel wird immer wieder durch kleine Mischwäldchen unterbrochen.

Das Gebiet besteht aus einem sumpfigen, feuchten und teilweise auch trockenen Boden, es gibt viele kleine Wege, die du erkunden kannst – zu Fuß oder auf dem Fahrrad. Unterwegs gibt es eine ordentliche Portion Natur, Nadel- und Laubbäume sowie eine Vielzahl an heimischen Pflanzen- und Tierarten zu sehen.

Der Greune Stee ist das größte Inselwäldchen auf Borkum. Foto: imago stock&people

Ronde Plate auf Borkum

Wen es dann doch wieder an die Küste zieht, der kann an der Ronde Plate ein beeindruckendes Naturschauspiel bestaunen. Gelegen zwischen Greune Stee und dem Hafengebiet ist die „runde Sandbank“ ein großes Wattgebiet mit Salzwiesen, das zu den schönsten der gesamten deutschen Nordseeküste zählt. Zu sehen gibt es zahlreiche Wattvögel, eine spannende Pflanzen- und Tierwelt und auch alle Stadien der Salzwiesenentwicklung.

Neu im Jahr 2021 ist das Bauprojekt Loopdeelenweg: Mit dem 655 Meter langen Weg auf dem Dünenkamm an der Ronden Plate ist es jetzt möglich, die Insel einmal vollständig zu umrunden und dabei neue einzigartige Ausblicke in verschiedene Naturräume zu genießen.

Die „Runde Sandbank“ Borkum-Reede ein großes Wattgebiet mit Salzwiesen. Foto: Borkum Tourismus / Moritz Kaufmann

Tüskendörsee auf Borkum

Borkum war bis zum Jahr 1864 in Ostland und Westland geteilt. Das fast einen Kilometer große Stück Land dazwischen wurde als Toskendor bezeichnet: „zwischendurch“. Damals errichtete man für die Sturmflutsicherung einen Damm, 1934 entstand durch Ausbaggerungsarbeiten der Tüskendörsee.

Heute ist der Tüskendörsee der größte Binnensee Borkums und steht unter strengem Naturschutz. Denn das Gebiet ist ein Reservat für viele Vögel, unter anderem für den Löffler. Der See ist nur mit einer geführten Tour zu erkunden. Ein Nationalpark-Mitarbeiter erklärt dann unterwegs die faszinierende Vogelwelt des Wattenmeeres.

Der Tüskendörsee der größte Binnensee Borkums. Foto: Borkum Tourismus / Moritz Kaufmann